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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

5 Lerntricks aus der Psychologie

Semesterstart und die ersten Tests und Prüfungen kommen auf dich zu? Mit diesen fünf Lerntipps aus der Psychologie bist du gut vorbereitet.

Ein Vorteil, wenn man Psychologie studiert, ist, dass ein Teil des Lernstoffs behandelt, wie man überhaupt richtig lernt und mit welchen Tricks man das Gedächtnis verbessern kann.

 

Wenn du also angesichts der riesigen Stoffmengen in deinem Studium schon am Verzweifeln bist und einfach nicht weißt, wie das nur alles in deinen Kopf passen soll, versuch's mal mit diesen psychologisch fundierten Lerntipps.

 

1.  Lerne in einer ähnlichen Umgebung, wie die, in der die Prüfung sein wird

Dieser Tipp basiert auf dem Prinzip der Enkodierspezifität, das besagt, dass wir uns Dinge besser merken, wenn wir sie in einem ähnlichen Rahmen lernen, in dem wir sie auch später wiedergeben müssen. Natürlich kannst du nicht den ganzen Lernstoff im Prüfungsraum büffeln, aber es kann zum Beispiel hilfreich sein, in der Bibliothek statt zu Hause auf der Couch zu lernen. Dort bist du umgeben von anderen Studierenden, die konzentriert arbeiten und das Setting ist ähnlich wie bei einer Prüfung. Falls du eine mündliche Prüfung hast, kannst du dich auch von Freunden oder Familienmitgliedern abprüfen lassen.

 

2.  Nicht nur lesen, sondern mit dem Stoff arbeiten

Je tiefer wir etwas verarbeiten, desto besser können wir es im Gedächtnis behalten. Wenn du den Stoff nur liest und Schlagwörter markierst, resultiert das nur in einer eher oberflächlichen Verarbeitung.

 

Du wirst dir viel mehr merken, wenn du dir zum Beispiel beim Lesen überlegst, welche Fragen der oder die Lehrende zu dem Thema stellen könnte und anschließend versuchst, diese zu beantworten. Alternativ kannst du natürlich auch nach Altfragen suchen und mit diesen arbeiten. Mir persönlich hilft es sehr, meine eigene Zusammenfassung von Texten zu erstellen oder den Stoff jemand anderem zu erzählen. Dabei merke ich am besten, ob ich das Gelesene wirklich verstanden habe.

 

3.  Verbinde das Gelernte mit deinen eigenen Erfahrungen

Laut dem self-reference effect ist eine der besten Möglichkeiten, sich etwas langfristig zu merken, es mit eigenen Erfahrungen zu verbinden. Natürlich funktioniert das nicht immer und bei jedem Stoff, aber wenn dir eigene Erlebnisse zu etwas, das du lernst, einfallen, hast du quasi schon gewonnen. Oft reicht es schon, den Stoff mit früher Gelerntem zu verbinden und zu versuchen, möglichst viele Verknüpfungen in deinem Kopf herzustellen.

 

4.  Lerne nicht alles auf einmal und mache Pausen

Dass Binge-Lernen einen Tag vor der Prüfung nicht unbedingt die effektivste Methode ist, dürfte sich ja mittlerweile herumgesprochen haben. Wenn es dir nur darum geht zu bestehen, kann das ausreichend sein, wenn du aber länger von deinen Kursen profitieren willst, solltest du dir mehr Zeit nehmen und den Stoff in kleineren Portionen lernen.

 

Wichtig ist auch, dass deine Lernsessions nicht zu lange sind. Das absolute Maximum sind 90 Minuten. Danach solltest du eine Pause einlegen. Die Konsolidierung des Gelernten findet nämlich eigentlich in den Pausen und vor allem im Schlaf statt. Deswegen sollten deine Lernpausen mit möglichst wenig anderem Input gefüllt sein. Am besten machst du einen Powernap, gehst kurz spazieren oder meditierst einfach. Oder du lernst gleich direkt vor dem Schlafengehen.

 

 5.  Probier verschiedene Mnemotechniken aus

Wovon man in der Psychologie auch immer wieder hört, was aber wohl kaum jemand anwendet, sind Mnemotechniken. Zugegeben sie sind ziemlich aufwändig, aber sehr effektiv. Am geeignetesten sind sie, wenn du dir Listen an Fachwörtern oder Formeln merken musst, die man einfach nur auswendig lernen kann. Ein paar bekannte Mnemotechniken sind:

  • Die Loci-Methode: Dabei verbindest du die Wörter deiner Liste mit verschiedenen, dir bekannten Orten. Du gehst z.B. in Gedanken deinen Weg zur Uni entlang und 'platzierst' das erste Wort neben dem Supermarkt, das zweite 'hängst' du an den Kirschbaum, an dem du jedes Mal vorbeigehst, u.s.w.
  • Die Klammerworttechnik: Bei dieser Methode werden die zu lernenden Wörter oder Formeln mit Zahlen, Farben, deiner Einkaufsliste oder ähnlichem verbunden und dann ein möglichst schräges Bild im Kopf erstellt. Angenommen du musst die lateinischen Bezeichnungen verschiedener Tiere lernen. Dann könntest du dir vorstellen, wie du jedem Tier ein anderes Lebensmittel aus deiner Einkaufsliste zu Essen gibst oder dir die Tiere in verschiedenen Farben vorstellen.
  • Akronyme: Wenn es funktioniert, kannst du auch aus den Anfangsbuchstaben der Fachwörter, die du dir merken musst ein eigenes Wort bilden.

 

Ich hoffe, diese Tipps und Techniken helfen dir beim Lernen und wünsche dir alles Gute für deine Prüfungen!

 

Edith Hechtberger

Auch wenn ich ursprünglich aus Niederösterreich bin, fühle ich mich eigentlich an meinem Wohn- und Studienort Wien zuhause. Neben meinem Psychologiestudium engagiere ich mich für Umweltschutz, sportel und lese gerne oder bin auf der Suche nach neuen kreativen Ideen, die ich umsetzen kann.

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