3 Fehler bei der WG-Suche
Da in unserer WG bald ein Zimmer frei wird, bekommen wir täglich Anfragen von Interessenten. Viele dieser Nachrichten machen bei uns keinen guten Eindruck. Welche Fehler die Bewerber machen und wie du sie bei deiner Zimmersuche vermeiden kannst.
Folgende Punkte sind keine fixen Regeln, denn es wird WGs und Menschen geben, bei denen diese Fehler kein Hindernis darstellen. Ich aber habe mich mit einigen Freunden besprochen und über die einzelnen Anfragen diskutiert, weshalb ich euch jetzt gerne über ein paar – oft leicht zu vermeidende Anfängerfehler – aufmerksam machen möchte.
1. Fehler: Zu kurze Anfragen
Sehr viele Bewerber schreiben uns sehr kurze Anfragen. Eine lautete wie folgt:
"Hallo Angelika :) Hab mir grad die Anzeige angesehen und wollte fragen, ob das Zimmer eventuell noch frei ist. Ich bin der David, 22 Jahre alt und berufstätig. Lg"
Bei so vielen Anfragen brauchen wir Kriterien, um uns für oder gegen ein Kennenlernen zu entscheiden, immerhin können wir nicht alle Bewerber einladen. Davids Anfrage gibt uns keine Information darüber, ob er als Mitbewohner in Frage käme.
Am besten ist, du gehst auf die Anzeige ein und schreibst, warum sie dir gefallen hat. Außerdem kannst du ein bisschen über deine Vergangenheit oder Wohnungssuche schreiben, zum Beispiel, ob du schon WG-Erfahrung hast, warum du in einer WG wohnen willst, ob du eine Zweck-WG suchst und so weiter.
2. Fehler: Zu detaillierte Anfragen
Informationen sind wichtig, doch man sollte es nicht übertreiben. Wenn ich beim Lesen Sätze überspringe, weil sie keine Rolle spielen, verliere ich schnell das Interesse am Bewerber. Den bisherigen Werdegang kann man kurz und knapp zusammenfassen, sodass ich als Leser neugierig werde und gerne mehr darüber hören möchte.
Details sollte man sich für das persönliche Gespräch aufheben. Es ist nicht nötig, jedes Praktikum und jeden Auslandsaufenthalt mit genauer Ortsbeschreibung (ja, das hat wirklich jemand gemacht) zu erwähnen. Umso mehr man beim Schreiben ins Detail geht, umso anstrengender wird das Lesen und umso uninteressanter wirkt die Nachricht.
Wo du aber schon ins Detail gehen solltest, ist deine Persönlichkeit, was mich zum nächsten Punkt führt.
3. Fehler: Zu unpersönliche Anfragen
Diesen Fehler machen leider die meisten Bewerber. Sie schreiben nur, was sie arbeiten/studieren und was sie bis jetzt gemacht haben. Eine WG ist aber etwas Persönliches! Wie auch unsere sind die meisten keine Zweck-WGs. Wenn man an einem freundschaftlichen Miteinander interessiert ist, sollte man auf jeden Fall eine persönliche Note in die Anfrage bringen.
Dazu gibt’s folgende Möglichkeiten:
- Erzähl von deinen Interessen & Hobbys
- Welche Gewohnheiten hast du? z.B. Gehst du oft fort? Bist du viel zu Hause? Hast du gerne Freunde zu Besuch? Wie sieht ein typischer Morgen aus?
- Wie stellst du dir das Leben in der WG vor?
- Wie war es in bisherigen WGs für dich?
- Was ist dir beim Zusammenleben wichtig?
- Wie viel Wert legst du auf Sauberkeit?
Die Persönlichkeit ist das Allerwichtigste und sollte in der Anfrage auf jeden Fall durchkommen! Jede Anfrage ohne persönliche Note wirkt uninteressant. Man sollte aber ehrlich bleiben und nicht versuchen zu sagen, was die Bewohner hören wollen, immerhin will man auf längere Zeit miteinander auskommen.
Tipp: Erkläre deine Eigenschaften
Um die Persönlichkeit gut zu vermitteln, solltest du deine Eigenschaften kurz erklären, damit sich der Leser etwas darunter vorstellen kann.
Ich bin sehr ordentlich.
- Ich fühle mich nur wohl, wenn alles sauber ist.
Ich bin recht ordentlich.
- Ich bin kein Putzteufel, räume aber meine Sachen immer gleich weg.
- Es muss nicht immer alles perfekt sauber sein, aber wenn ich mal Zeit habe, putze ich gern alles richtig durch.
Ich bin gesellig.
- Ich mag gemeinsames Kochen und steh auf gemeinsame Filmabende.
- Nach einem anstrengenden Tag erhole ich mich gern bei einem gemeinsamen Glas *bitte bevorzugte Alkoholsorte einfügen*
Ich bin sportlich.
- Wenn nicht gerade Prüfungsphase ist, gehe ich circa 3x wöchentlich ins Fitnesscenter. Außerdem spiele ich hin und wieder mit Freunden Basketball.
- Ich werde in Wien erstmal als Sportlehrer arbeiten, was aber nicht heißt, dass Sport mein Leben ist und ich dreimal am Tag ins Fitnesscenter renne.
- Sport und Bewegung sind mir sehr wichtig, weshalb ich fast täglich ein paar Übungen zu Hause mache und auch sonst gerne sportlich unterwegs bin, am Fahrrad, zu Fuß oder am Volleyballplatz mit Freunden.
Ich hoffe, dir helfen diese Tipps, um deine Traum-WG von dir zu überzeugen und wünsche dir viel Erfolg bei deiner Suche. ;)