15 Tipps für Nächstenliebe im Alltag
Es sind die Kleinigkeiten im Alltag, die das Zusammenleben in WG, Uni oder Arbeit schöner machen: Eine Inspirationssammlung mit 15 Tipps.
Ein recht sperriger Begriff, diese Nächstenliebe: Das klingt auf ersten Blick nach Selbstaufgabe und Überwindung. Bei näherem Überlegen kommen mir Gedanken wie Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit in den Sinn. Bisschen an die anderen denken, nicht egoistisch sein und ab und zu eine gute Tat. So viel ist also klar, die Nächstenliebe ist eine nette Fleißaufgabe für alle, die ihre Mitmenschen, also ihre Nächsten, mit ein bisschen Aufmerksamkeit beschenken wollen. Ich frage mich also, warum Nächstenliebe dann so ein schwieriger Begriff ist, und nicht eine Geisteshaltung, mit der ein jeder von uns seinen Mitmenschen begegnet?
Wer ist mein Nächster? Z.B. an der Bushaltestelle © iStock
Wer ist eigentlich mein Nächster?
So lange sich die Nächstenliebe auf meine Familie und Freunde bezieht, ist es keine große Überwindung. Den Menschen eine Freude zu machen, die mir am Herzen liegen, von denen ich ein ähnliches Verhalten erwarten kann, geht fast automatisch. Aber was passiert, wenn mein Nächster der Obdachlose auf meinem Weg ins Büro ist, oder die lästige Bekannte? Wie geht Nächstenliebe in Bezug auf jene Menschen, bei denen ich mich so richtig überwinden muss? Ich kann mir nicht immer aussuchen, mit wem ich zusammenarbeite, wer mir tagtäglich über den Weg läuft. Da gibt es sicher Menschen, mit denen das Zusammenleben, Zusammenarbeiten oder einfach nur die Begegnung schwierig sind. Gerade diese Nächsten brauchen unsere Aufmerksamkeit und Freundlichkeit.
Nächsten l i e b e
Und was hat es jetzt mit der L i e b e in der Nächstenliebe zu tun? Liebe ist ein starkes Wort in diesem Zusammenhang. Muss ich wirklich meinen Sitznachbarn auf der Uni l i e b e n? Auch wenn er mir auf die Nerven geht? Wie kann ich Nächstenliebe üben, auch wenn es mir schwer fällt? Papst Franziskus, ein Mann der klaren Worte und konkreten Botschaften, stellt uns hier 15 einfache Akte der Nächstenliebe vor. Wege, wie wir ganz einfach auf unsere Nächsten zugehen und ihnen auf Augenhöhe begegnen können – wer immer dieser Nächste gerade ist.
Was diese Tipps für mich bedeuten und wie sie das Zusammenleben erleichtern, ob in der Familie, der WG, dem Arbeitsplatz oder auf der Uni:
1. Lache. Denn ein Christ ist immer fröhlich.
Lachen! © unsplash
2. Sage Danke (auch wenn es nicht notwendig ist).
Sag einfach Danke © unsplash
D – A – N – K – E! So einfach ist das. Fünf Buchstaben und schon habe ich jemandem eine riesige Freude gemacht. Überleg dir doch mal, wofür du dankbar sein kannst. Hast du schon einmal konkret dafür gedankt? Deiner Familie? Deinen Mitbewohnern? Einem Prof auf der Uni? Deinen Arbeitskollegen? Der Frau an der Kassa im Supermarkt?
3. Erinnere die anderen daran, wie sehr du sie liebst.
Sag den Menschen um dich, was sie dir bedeuten © unsplash
Wann hast du deinen Mitmenschen das letzte Mal gesagt, wie viel sie dir bedeuten? Vielleicht ist es mal wieder an der Zeit!
4. Grüße die Menschen mit Freude, denen du täglich begegnest.
Sag hallo! © unsplash
Auf deinem täglichen Weg begegnest du immer diesem einen Mann mit dem grünen Rucksack? Die ältere Dame mit Stock geht immer genau dann über die Straße, wenn du auf den Bus wartest? Sag doch einfach mal Guten Morgen!
5. Höre dir die Geschichte deines Nächsten an, ohne Vorurteile, mit Liebe.
Zwei Menschen im Gespräch © unsplash
Ich geb’s zu, dieser Punkt fällt mir besonders schwer. Jemandem zuhören, der mir dieselbe Geschichte schon x-Mal erzählt hat, ist mühsam. Aber vielleicht braucht dieser Jemand genau in diesem Moment einen liebevollen Zuhörer, und der bin eben ich.
6. Anhalten, um zu helfen. Sei aufmerksam, wer dich braucht.
Wer braucht heute meine Hilfe? © unsplash
Schau doch ab und zu mal um dich herum. Wer könnte gerade deine Hilfe brauchen? Wo wäre ein kleiner Handgriff von Nöten? Für dich kaum ein Aufwand, für deinen Nächsten wahrscheinlich eine riesengroße Hilfe.
7. Hilf, dass der andere bessere Laune hat.
Was kann ich heute Gutes tun? © unsplash
Ein nettes Wort, eine kleine Aufmerksamkeit oder einfach nur ein freundlicher Blick. So schnell kann sich die Laune deiner Nächsten ändern.
8. Die Fähigkeiten und Erfolge anderer feiern.
Gemeinsam feiern! © unsplash
Freu dich an den Erfolgen anderer, neide deinen Mitmenschen ihre Fähigkeiten nicht. Umgekehrt freust du dich doch auch, wenn andere mit dir deine Erfolge feiern, oder?
9. Wähle etwas aus, das du nicht benützt und schenke es dem, der es braucht.
Second Hand-Shop © unsplash
Jetzt mal ehrlich, wie viele unbenutzte Gegenstände finden sich in deiner Wohnung? Kleidung, elektronische Geräte, Zeitschriften, Möbelstücke? Ist dir schon einmal die Altkleidertonne am Ende deiner Straße aufgefallen? Oder das Caritas-Geschäft am Weg auf die Uni? Hier kannst du unbenutzte Dinge abgeben und sie finden neue Besitzer, die sie dringender brauchen als du.
10. Hilf, wenn es notwendig ist, damit ein anderer sich ausruhen kann.
Stehenbleiben - durchatmen - ausruhen © unsplash
Man muss nicht immer alles alleine schaffen. Schau um dich herum und du wirst sicher eine Gelegenheit finden! Die junge Mutter in der Straßenbahn braucht Hilfe beim Aussteigen? Deinem älteren Nachbarn ist seine Zeitung auf den Boden gefallen? Ein Handgriff von dir und jemandem anderen ist ganz einfach geholfen.
11. Verbessere liebevoll und schweige nicht aus Furcht.
Liebevolles Korrigieren © unsplash
Liebevoll ist hier das Schlüsselwort. Schonungslose Kritik bewirkt das Gegenteil. Bevor du dich dreimal über das Verhalten deiner Mitmenschen ärgerst, nimm deinen Mut zusammen und sprich an, was dich stört. Ehrlich, sachlich und mit Liebe.
12. Zeige liebevolle Kleinigkeiten denen, die dir nahe sind.
Schreib doch mal eine Postkarte. © unsplash
Mit kleinen Aufmerksamkeiten kannst du deinen Mitmenschen zeigen, wie viel sie dir bedeuten.
13. Putze, was du im Haus benützt.
Kleine Handgriffe © unsplash
Klingt ziemlich logisch, aber hältst du dich wirklich dran? Der Gedanke „Ich räum das später auf“ klingt sehr verlockend, ich weiß, aber das Zusammenleben in der Familie oder einer WG wird gleich um ein Vielfaches entspannter, wenn jeder sein Häferl in den Geschirrspüler stellt oder die Klorolle tauscht.
14. Hilf anderen dabei, Hindernisse zu überwinden.
Deine Hilfe bringt's © unsplash
Oft reicht schon ein guter Zuspruch, ein Klopfen auf die Schulter, oder eine gereichte Hand, um Hindernisse zu überwinden. Gemeinsam sind wir stärker als allein!
15. Ruf deine Eltern an.
Ein Anruf genügt © unsplash
Ja genau, nimm dein Telefon in die Hand, wähle die Nummer und erzähl deinen Eltern, wie es dir geht. So einfach ist das! Und sie freuen sich riesig!
Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige;
immer ist der wichtigste Mensch, der dir gerade gegenübersteht;
immer ist die wichtigste Tat die Liebe.
(Meister Eckhart)