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"Beim Freiwilligendienst hab ich meine Grenzen überwunden"

Bereniké Sebök hat ihr EU-Freiwilligenjahr in Wien absolviert und mit Kindern, Jugendlichen, Bedürftigen und Alten gearbeitet. Über ihre Erfahrungen, Aufgaben und Grenzüberschreitungen.

Bereniké hat in Ungarn Sozialarbeit und Diakonie studiert. Nach ihrem Studienabschluss hatte sie den Wunsch, einen Freiwilligendienst zu machen. Als sie sich bei der ungarischen Organisation für den Europäischen Solidaritätskorps angemeldet hat, wurde ihr die Pfarre Hildegard Burjan in Wien als Einsatzort angeboten. Nach Trainings und Gesprächen mit ihr wussten die Verantwortlichen: Dieses Projekt ist das richtige für sie.

 

Bei ihrem Freiwilligendienst hatte Bereniké vielfältige Aufgaben: „Ich habe zwei Halbtage im Kindergarten geholfen, war bei den Erstkommunions-, Jugend- und Jungscharstunden dabei, an drei Tagen haben wir Kinder von der Schule abgeholt und mit ihnen am Nachmittag Programm gemacht. Und ich habe beim Seniorenklub beim Tische-Aufdecken, Abservieren usw. geholfen“, erzählt Bereniké. An jedem Freitag war sie als Helferin beim Le+O-Projekt mit im Einsatz, bei dem 1,2 Tonnen Lebensmittel an Bedürftige verteilt werden. Auch Altenbesuche gehörten zu ihren Aufgaben, zum Beispiel besuchte Bereniké jede Woche den 98-jährigen Gottlieb, las ihm die Zeitung vor und war einfach für ihn da.

 

„Eine Gruppe leiten, mit anderen im Team zusammenarbeiten und mit verschiedensten Menschen umgehen, z.B. beim Le+O-Projekt mit jenen, die in schwierigen Situationen sind – dafür war es hilfreich, Erfahrung zu haben“, reflektiert Bereniké. Sie hat sich schon zuhause ehrenamtlich engagiert und Kinderrunden und Jungscharstunden gemacht, das habe ihr geholfen.

 

Eigene Grenzen überwinden

Was empfiehlt Bereniké anderen, die sich für einen Freiwilligeneinsatz interessieren? „Ich kann das unbedingt weiterempfehlen, man kann viel lernen, wird selbstständig. Was ich sehr gut gefunden habe: Ich habe meine persönlichen Grenzen überschritten. Ich habe Dinge gemacht, die ich früher nicht gerne gemacht habe bzw. bei denen ich gedacht habe, dass sie nicht zu mir passen. Hier wurde ich dazu ermutigt, sie auszuprobieren und habe gute Erfahrungen gemacht. Ich bin jetzt offener als ich vorher war.“

 

 
"Ich kann das unbedingt weiterempfehlen, man kann viel lernen, wird selbstständig. Ich bin jetzt viel offener als ich vorher war."
 
 

Das Leben und Arbeiten in einem fremden Land mit neuer Sprache – war das beunruhigend im Vorfeld? „Wien ist sehr nah zu meiner Heimat, aber die Tatsache, dass ich ins Ausland gehe und eine fremde Sprache sprechen muss, machte mir ein bisschen Angst. Doch die Menschen hier sind sehr nett und freuen sich, wenn ich Deutsch spreche. Es ist kein Problem, wenn ich dabei Fehler mache.“



 

Ein guter Ort zum Sprachenlernen

Deutsch war für Bereniké bereits die vierte Sprache, in Ungarisch, Slowakisch und Englisch hat sie bereits maturiert. „Deutsch hab ich als vierte Sprache gelernt, doch ich hab immer gedacht, dass ich sie nicht brauche. Aber im Sommer, als ich gewusst habe, dass ich nach Österreich gehen werde, habe ich mithilfe von Apps Deutsch gelernt. In der Pfarre muss man ständig kommunizieren, mit den Kindern, im Team, man hört den ganzen Tag nur Deutsch. Es ist ein sehr guter Einsatzort, um die Sprache zu lernen."

 

Für Bereniké hat sich aus ihrem einjährigen Freiwilligeneinsatz noch dazu eine Verlängerung ergeben: Jetzt studiert sie Gesang am Wiener Diözesankonservatorium für Kirchenmusik und kann weiterhin in der Pfarre mithelfen und wohnen.

 

Europäischer Solidaritätskorps – eine neue Initiative der Europäischen Union
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Die Kosten für Reise, Unterkunft, Verpflegung und Versicherung werden übernommen, außerdem bekommst du eine Aufwandsentschädigung.

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